Die Dingfabrik muss raus

24. Oktober 2016 | von Barbara | Köln
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Es ist gerade mal drei Jahre her, da zog die Kölner Dingfabrik in ein größeres Areal um. Viel zu knapp waren die Räume im dritten Stock der alten Gasmotorenfabrik, um alle anvisierten Projekte umzusetzen. Raus aus Deutz also, ab in den über 400 m² großen ehemaligen "Blunakeller" in Nippes. Und es klang traumhaft: Der Besitzer suchte nach Initiativen, die das Untergeschoss seines Wohnkomplexes kulturell beleben und für die AnwohnerInnen nutzbar machen könnten. Durch den Umzug wurde der Ausbau der Holz- und Metallwerkstatt möglich, die Mitglieder konnten nun auch schwere Maschinen zum Einsatz bringen. So bereicherten bald eine Drechselbank und einige Fräsen den "Maschinenpark" der Dingfabrik.

Nun heißt es leider wieder raus für das Kölner FabLab, der Mietvertrag wurde zum Jahresende gekündigt. Aktuell laufen zwar Gespräche, doch noch ist nicht sicher, wohin es die Dingfabrik verschlägt. Für den Verein ist eine innenstadtnahe Lage oder zumindest eine gute Verkehrsanbindung wichtig; zu den NutzerInnen gehören auch Rentner, Schüler und Hartz IV-EmpfängerInnen, für die ein weiter Anweg schwer zu bewältigen wäre. Außerdem ist das rege Engagement der DingfabriklerInnen nur möglich, weil viele „zwischendurch“ oder nach Feierabend reinschauen und sich um ihre Projekte kümmern können.

Der Umzug bedeutet das Aus für wenig frequentierte Angebote, aktuell steht die Siebdruckwerkstatt zur Disposition. Die Perspektive, bald auf knapperem Raum agieren zu müssen, zwingt den Verein zu einer effizienteren Nutzung. So besteht vermutlich der einzige Vorteil der Kündigung aus Aufräumen und Ausmisten.

Wie sieht der Traumort aus, an dem die Dingfabrik ihr neues Zuhause findet? Weit genug entfernt von Nachbarn, die sich durch den Betrieb gestört fühlen könnten, aber nah an Super- und Baumärkten; er hat außerdem eine gute Verkehrs- und Internetanbindung. Wer Ideen hat oder selbst über Flächen verfügt, erfährt hier noch mehr zu den Anforderungen.