DIY Powerbank

25. Mai 2018 | von Frithjof | Braunschweig
Ding des Monats

Mit einer Powerbank kannst Du unterwegs Dein Smartphone oder Tablet weiternutzen, wenn dem Akku der Saft ausgeht. Frithjof vom Protohaus in Braunschweig beschreibt in dieser Anleitung, wie Du Dir selbst so ein praktisches Ding bauen kannst.

Du brauchst:

Step 1: Entferne aus einem alten Laptop-Akku die Lithium-Ionen Zellen. Überprüfe die Kapazität der einzenen Zellen und notiere sie auf den Zellen. Kombiniere immer Zellen mit einer ähnlichen Kapazität. Das erhöht die Lebensdauer. Meine Powerbank wird eine Gesamtkapazität von 7420 mAh haben. Es lassen sich selbstverständlich auch andere Kapaziäten wählen. (siehe https://www.elektronikpraxis.vogel.de/was-sie-schon-immer-ueber-lithium-ionen-akkus-wissen-wollten-a-407185/index3.html)

 Step 2: Verklebe die Akkus zu einem kompakten Bündel.

Step 3: Achte darauf, dass Anode und Kathode der Akkus immer gut voneinander Isoliert sind, auch nachdem du die Kabel an die Elektroden gelötet hast. Hier habe ich etwas Isolierband unter die Kontakte der einen Elektrode geklebt, damit es keinen Kurzschluss über das Gehäuse gibt.

Step 4: Nimm dir zwei Kabel (Durchmesser sollte nicht zu gering gewählt werden). Entferne die Isolierung so weit wie benötigt mit der Abisolierzange. Löte deine Zellen so zusammen, dass sie parallel geschaltet sind. Achte dabei darauf, dass du die Zellen nicht übermäßig erhitzt. Löte anschließend die andere Seite an dein Powerbank Modul. Die Powerbank müsste jetzt schon angehen und das Display die Ladung anzeigen.

Step 5: Das Gehäuse der Powerbank forme ich aus einem Thermoplast, der als Modellierkunststoff zu erhalten ist. Eigentlich wird dieser Kunststoff gerne für kleinere Reparaturen eingesetzt, aber ich wollte das Zeug mal ausprobieren. Nimm dir eine Schüssel und kippe heißes Wasser rein. Das Wasser kann ruhig deutlich wäremer als 60 °C sein. Der Kunststoff ist formbar, sobald das Granulat transparent wird.

Wenn des Granulat komplett geschmolzen ist, nimm es aus der Schüssel. Vorsicht: Verbrenne dir nicht die Finger dabei! Der Kunststoff lässt sich jetzt innerhalb von ein paar Minuten verarbeiten. Am Anfang ist der Kunststoff noch etwas nass. Versuche die Feuchtigkeit so gut es geht mit einem Tuch abzutupfen. Nicht den Kunststoff zwischen zwei Handtücher legen, sonst bekommst du das Zeug da nicht mehr komplett raus. Modelliere den Kunststoff so um deine Akkupacks, wie es dir gefällt. Du kannst den Kunststoff auch jederzeit wieder in die Schüssel zurückwerfen, sollte dir dein Gehäuse nicht gefallen oder willst du von vorne anfangen. Es kann hilfreich sein, mit einem Heißluftföhn Stellen des Kunststoffs zu erwärmen, um etwas besser modellieren zu können, auch wenn der restliche Kunststoff schon hart ist.

Step 6: Bist du fertig mit dem Modellieren, schließe dein Handy an die Powerbank an und versuche dein Handy zu laden. Du kannst auch noch andere Teile, z.B. 3D-Gedruckte Teile an deine Powerbank kleben, wenn du den Kunststoff nochmal erhitzt.

Achtung! Praxistipp! Da die Akku-Packs doch recht warm werden beim Laden, solltest du es vermeiden die Powerbank in einer Tasche oder ähnliches zu laden. Wenn die Wärme sich staut, kann der Kunststoff wieder schmelzen und fiese Rückstände hinterlassen.