druckberlin@Stattbad Wedding
Am 27. und 28.08. öffnete das Stattbad Wedding seine Hallen für das DruckBerlin – Siebdruckfestival. Initiiert und ausgerichtet wurde das Festival von Mother Drucker, einem Kreuzberger Siebdruckbetrieb. Die verschiedenen Liveaktionen und Ausstellungsstücke präsentierten Siebdruck in allen Spielarten und Nutzungsmöglichkeiten.
Das Stattbad Wedding bot für die Veranstaltung eine spannende Kulisse mit viel Platz zum Experimentieren. 2002 war das Bad stillgelegt worden, seit 2009 bewirtschaftet ein Förderverein die Flächen als Raum für Kunst und Kultur. Rund um das ehemalige Schwimmbecken wurde am letzten Augustwochenende gedruckt, genäht und gebastelt: Bei Aktionen wie Buch- und Posterdruck, Handpuppennähen oder Tattoo Printing konnten die BesucherInnen live erleben, was mit Siebdruck alles möglich ist und an vielen Ständen das Verfahren auch selbst ausprobieren.
Merlind Harms (SDW-Neukölln)
Mit vor Ort: die Offenen Siebdruckwerkstätten SDW-Neukölln und Czentrifuga. Wer sich in einem Bad nur mit Rettungsring wirklich sicher fühlt, konnte Schwimmflügel oder -reifen mit Hilfe der SDW-Aktiven selbst bedrucken und anschließend nähen lassen. Die Czentrifuga stellte die von unterschiedlichsten Künstlern gestalteten Blätter des kollektiven Siebdruck-Buches "Strassenleben" vor, das zum 20jährigen Bestehen des Vereins UnterDruck e.V. im September präsentiert wird. Wie ein Siebdruck-Buch entsteht, konnten BesucherInnen live bei Hardcore Bricolage verfolgen: the bulimic knight wurde während des Festivals veröffentlicht.
Die Ausstellung in den verwinkelten Kabinen und Duschen des Obergeschosses präsentierte den Facettenreichtum des Siebdrucks in der Kunst: Wo sich noch vor zehn Jahren Menschen umkleideten, um im Schwimmbecken ihre Bahnen zu ziehen, waren die Werke von mehr als fünfzig Künstlern zu sehen.