Holz, Metall und Elektronik

25. Juli 2012 | von Bettina | Dresden
Neues
Holz, Metall und Elektronik

Wer ist in seinem Leben noch nicht an die Grenzen seines handwerklichen Könnens oder des eigenen Werkzeugkoffers gestoßen? Wer seine Ideen trotzdem nicht  so leicht aufgeben will, braucht zum Einen eine umfangreiche Werkstatt und zum Anderen die Vernetzung mit Anderen, die ihr Wissen teilen oder bei der Projektverwirklichung helfen können und wollen.

Statt perspektivlos und vereinzelt in einer Lohnarbeits¬, Konsum¬ und Wegwerfgesellschaft zu leben, wollen wir Wege finden unsere Ideen zu verwirklichen und dabei einen Austausch von Wissen und Fähigkeiten auf einer gleichberechtigten, horizontalen Basis ermöglichen. Die Infrastruktur der Werkstatt ist auf Holz¬ und Metallbearbeitung sowie Elektronik ausgerichtet, die von allen   Interessierten genutzt werden können.

Eine Spende wird gerne gesehen. Je nach Art der Vorhabens und den Fähigkeiten der Nutzer_innen können wir selbst beraten und helfen oder verweisen in kniffligen Fällen an befreundete Handwerker_innen mit der nötigen Fachkenntnis.
Weil wir in der Werkstatt mehr als technische Zweckerfüllung sehen, steht und fällt ihr Erfolg mit dem Umgang miteinander. Deshalb richten wir uns gegen gesellschaftliche Phänomene wie Ausbeutung, Konkurrenzdruck sowie sexistisches Gehabe, das bekanntlicherweise im Handwerk allzu oft dazu zu gehören scheint.  Wir verstehen uns als ein unabhängiges, offenes und unkommerzielles Projekt.

Was passiert gerade so?

Im Umfeld der Werkstatt gründete sich das Lastenradkollektiv. Es werden Lastendreiräder gebaut, die dann verliehen werden.

Für Menschen die sich oder ihrem Projekt ein Rad bauen wollen, gibt es in unseren Räumen Schweiß- und Lastenradworkshops um Kenntnisse weiter zu vermitteln. Für den Schweißworkshops besteht großes Interesse.

Bald findet der zweite Holzbauworkshop für Frauen Lesben und Transgender statt, bei dem einfache Möbelstücke gebaut werden können. Wie wir finden, kommen „Frauen“ in unserer Gesellschaft aus Sozialisationsgründen in der Wissensaneignung auf handwerklichem Gebiet oft zu kurz. In Projekten und Bauwochen gelingt spannungsfreies Lernen aufgrund von Effizienzdruck meist nicht und geschlechtsspezifische Rollen werden trotz guten Willens reproduziert. Wir wollen gleichberechtigte Lernsituationen schaffen, die es uns ermöglichen, unseren handwerklichen Erfahrungsschatz in einer angenehmen Arbeitsatmosphäre zu erweitern geschlechtsspezifische Verhaltensweisen zu reflektieren und uns davon zu befreien..
Unabhängig von Workshops wurde die Werkstatt von vielen Menschen aufgesucht, einzeln oder gemeinsam wurde geknobelt, gesägt, geflext, geflucht und gelacht. So hat auch der fahrradbetriebene Mixer seinen Ständer bekommen und konnte auch die Nutzer_innen mit Milchshake erfreuen.
Und hier noch ein Bautipp für einen Verdunstungskühlschrank, der vor kurzem in der Werkstatt gebaut wurde:

Auf einem zylindrischen Lochblech-Mantel steht eine wassergefüllte Schale. Ein Stofftuch berührt das Wasser. Durch die Schwerkraft wird Wasser nach unten gezogen und über den Stoff verteilt. Durch die Verdunstung wird der Umgebung Energie entzogen, wodurch Kälte entsteht. Die Apparatur an einem schattigen, windigen Ort aufzustellen. Die Idee stammt aus Rüdiger Nehberg's „Survival Lexikon“.

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