Medienarbeit in offenen Werkstätten

06. Oktober 2019 | von Franziska Reifenstein | Cottbus
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Medienarbeit ist kaum bis nicht wegzudenken im alltäglichen (Arbeits-)Leben mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen; selbst bei Erwachsenen. Schnell wird das Smartphone für einen Schnappschuss in bewegenden Momenten gezückt.

Hier können offene Werkstätten ansetzen, um die medialen Interessen und Kanäle der Besucher_innen einzubinden und für Werkstatttätigkeiten begeistern; jede_r kann sich einbringen und das am besten gemeinsam.

Fotografieren mit (Spiegelreflex-)Kameras, Smartphones oder Video- oder ActionCams kann offene Werkstätten in ihrer Vielfalt an Beteiligungsmöglichkeiten bereichern; und das vor allem hier im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit in Form von Fotos, Videos oder Animationen z.B. Zeitraffer-Clips. So gestaltet sich ein Spielplatz an Partizipation, falls Gerätschaften oder Materialien nicht im Sinne der Besucher_innen sein sollten.

Da in einer offenen Werkstatt oftmals zahlreiche Abläufe parallel passieren und sich (neue) Besucher_innen durchaus in der Fülle von Angeboten verlieren können oder sich zum Teil die Arbeit an Gerätschaften oder mit Materialien nicht zutrauen, liegt es meist an den Fachkräften/ Werkstattmitarbeiter_innen auch eher zurückhaltende Charaktere abzuholen und zu begleiten, um Vertrauen (zu Mitarbeiter_innen, Besucher_innen, Werkstattprozessen und der Werkstatt selbst) aufzubauen und so die Werkstatt als Wohlfühlort zu gestalten.

Die offene Werkstatt für Handwerk, Technik und Handarbeit im Frauenzentrum Cottbus e.V. hat in ihrer Arbeit mit Mädchen und jungen Frauen sehr gute Resonanzen seitens der Besucher_innen auf Medienarbeit erhalten und konnte so verschiedene Alters- und Zielgruppen für den Werkstattbereich in Teilschritten hinter der Kamera, vor der Kamera und im Werkstattbereich selbst gewinnen und so auch das Selbstvertrauen der Besucher_innen im Zusammenhang mit der Werkstatt stärken:

z.B.

  • DIY-Clips von verschiedenen Bauprojekten
  • Life-Hacks/ 5-Minute-Hacks im Werkstattbereich
  • Fotografische Begleitung von Bauprojekten
  • Nahaufnahmen von z.B. Händen an Werkstücken/ in Bauprozessen
  • Filmerische Begleitung von Bauprojekten, Events oder Angeboten
  • Zeitraffer-Clips von Bauprojekten, Events oder Angeboten
  • Stop-Motion-Clips/ Legetrickfilme per Smartphone/Tablet
  • kostenfreie App „Stop Motion Studio“
  • Gestaltung von Postkarten

Für einen Einblick in die geschlechterreflektierende Werkstattarbeit mit Mädchen und jungen Frauen: Youtube MiA Mädchen in Aktion

à https://www.youtube.com/channel/UCJ8amh-h3xM_qjHp9pIaVlg

Wichtig: Bei jeder Form von Medienarbeit ist vorerst ist immer eine Foto- und Videofreigabeerlaubnis der jeweiligen Personen einzuholen, sobald sich Personen auf Fotos oder Videos vor oder hinter der Kamera (Gesicht, Körper, Stimme etc.) wiederfinden sollen; diese Erlaubnis sollte recht spezifisch (was darf wo/ auf welcher Plattform präsentiert werden) ausgeschrieben und von Erziehungsberechtigten sowie Besucher_in selbst zu unterzeichnen sein.

Videos ermöglichen die Darstellung aus verschiedenen Positionen der Besucher_innen: Entweder werden sie selbst vor der Kamera tätig und zeigen die „Leichtigkeit“ der Werkstattarbeiten mit deren Materialien und Gerätschaften auf oder begleiten Bauvorhaben Schritt für Schritt.

Sobald das Interesse für Videos geweckt ist, sollte die Möglichkeit eines frei zugänglichen PCs mit einem Videoschnittprogramm gegeben sein; im Internet lassen sich einige Freeware-Videoschnittprogramme finden, die recht einfach in der Handhabung sind, jedoch kleine Einweisungen benötigen.

  • z.B. Shotcut (für Einsteiger geeignet), Lightworks

Ggf. kann man durch die Einbindung eine_n Medienverantwortliche_n aus dem regelmäßigen Besucher_innenkreis erwählen, welche_r sich dem Aufgabenfeld Medien selbstständig, verantwortungsbewusst und vertrauensvoll annimmt; idealerweise finden sich hier mehrere Besucher_innen zusammen, die „redaktionell“ die offene Werkstatt in regelmäßigen Abständen begleiten und im Social Media-Bereich tätig sind.

  • Facebook, Instagram, Youtube

Wichtig hierbei ist die Begleitung der Medieninteressent_innen durch eine_n Werkstattmitarbeiter_in: ob in die Einführung der Werkstatt, Einführung in den bestehenden Besucher_innenkreis, Einführung in die Technik (Kameras, Schnittprogramme etc.) oder generell als vertraute Ansprechpartner_in. Besucher_innen oder Medieninteressent_innen sind meist selbst die Expert_innen bei Social Media und verfügen oftmals sehr gut über technisches Know-How in Social Media-Fragen ???? 

    Weitere Einblicke in Werkstattarbeit mit Mädchen und jungen Frauen: