Ungewisse Zukunft
Die Hamburger Frauenhand-Werkstatt blickt auf eine lange Geschichte zurück. Vor mehr als dreißig Jahren wurde der Verein mit dem Ziel gegründet, Frauen und Mädchen eine geschützte Infrastruktur zum Handwerken zu bieten: Zum Ausprobieren und voneinander lernen, Tüfteln und Bauen in entspannter Atmosphäre, ohne belehrt oder belächelt zu werden. Nach einigen Jahren in Winterhude bezog der Verein 1993 seine heutigen Räume in Hamburg-Dulsburg und richtete dort eine Töpferei und eine Holzwerkstatt ein. Leider steht die Frauenhand-Werkstatt derzeit vor einer ungewissen Zukunft und wie bei vielen Initiativen ist es die Raumsituation, die den Fortbestand des Projekts gefährdet.
Als 2003 die Förderung durch das Bezirksamt Hamburg Nord endete, sprang eine Spenderin ein und unterstützte den Verein dabei, die Mietkosten zu stemmen. Aus der zunächst angedachten Übergangsförderung wurden über zehn Jahre, in denen sie der Frauenhand-Werkstatt großzügig unter die Arme griff. Bereits vor längerer Zeit hatte die Mäzenin deutlich gemacht, dass die finanzielle Unterstützung Ende 2014 ausläuft. Nun sucht die Werkstatt nach Lösungen, wie es weitergehen kann.
Von der Stadt Hamburg ist keine Hilfe zu erwarten. Mehrere Möglichkeiten stehen derzeit zur Debatte: Neben einer (sozial verträglichen) Anhebung der Mitgliedsbeiträge soll die Untervermietung eines Werkstatt-Raumes Mittel einbringen, um die Miete zu decken. Sogar einen Umzug zieht der Verein in Betracht, obwohl die Räume in der Elsässer Straße für den Werkstattbetrieb hervorragend ausgestattet sind. Dass die Frauen in Hamburg, wo die Mieten seit Jahren drastisch steigen, günstigere Flächen finden können, scheint jedoch fraglich. Immer wieder diskutieren sie auch die Öffnung der Werkstatt für Männer, bislang halten sie allerdings am bisherigen Konzept fest. Und die Nachfrage ist da: Derzeit hat der Verein rund 60 Mitfrauen, die das Angebot nutzen. Immer wieder kommen neue Frauen dazu, ein Generationenproblem hat die Frauenhand-Werkstatt nicht.
Wer Tipps oder Ideen hat, ist herzlich eingeladen, sich einzubringen. Die Frauenhand-Werkstatt ist offen für Kooperationen und freut sich über Rückmeldungen von Werkstätten und Aktiven. Also - die Frage ist: Wie lassen sich Räume für ein gemeinnütziges Projekt finanzieren – in Hamburg?