Werk-Stadtpiraten sind wieder da
Am 14.Mai (wieder-)eröffnete der Werk-Stadtpiraten e.V. in Dresden seine Offene Werkstatt für Metall- und Holzbearbeitung, sowie Funk- und Elektrotechnik im Rahmen des jährlich stattfindenden Frühlingsfestes auf dem Gelände des Freiraum Elbtal e.V..
Strahlender Sonnenschein und ein buntes Programm: Clownerie, Puppenspiel, Infostand der Transition-Town-Dresden Initiative, eine Galerieeröffnung, Handwerkerstrasse mit Glasblasen, Töpfern und Kleidertausch, Schminken, Breakdance, Kino, Samba- und Flamencotanzen, große Musikbühne mit Live-Acts und DJs und Party bis in die Morgenstunden.
Nach Kündigung der bis dahin genutzten Lagerhalle hatten die Piraten Ende Oktober damit begonnen Maschinen, Werkzeuge und Material an den neuen Standort am Elbufer zu bringen.
Der Großteil des Werkstattfundus stammt aus den Hinterlassenschaften eines befreundeten Werkzeugmachers, der vor einigen Jahren verstorben ist.
An das großzügige Erbe und den damit verbundenen Startschuss des Werkstatt-Projektes erinnert der “ Siegfried-Lang-Fankoffer“.
Mehr Arbeit aber, als die Unmengen an Zeug und Ausstattung mit dem extra angeschafften Transportlaster von A nach B zu schaffen, machte die marode Bausubstanz und die heruntergekommenen elektrischen und sonstigen Einbauten der neuen Räume. Nach über einem viertel Jahr mühevoller Instandsetzungsarbeiten konnten die Werk-Stadtpiraten ihre Tore nun mit Unterstützung der Stiftungsgemeinschaft anstiftung & ertomis wieder öffnen.
Die Werk-Stadtpiraten haben für ihre Nutzer einen großen Arbeitsraum mit sehr gut ausgestatteten Bereichen für Metall- und Holzbearbeitung geschaffen. Eine gut ausgestattete Werkstatt für Funk- und Elektrotechnik, Lager- und Stauraum, Aufenthaltsraum mit Kühlschrank und Kaffeemaschine, sogar ein Büro mit zwei Computerarbeitsplätzen wurde in Eigenarbeit eingebaut.
Nutzer können hier –nach Einweisung in die Handhabung und Sicherheitsmaßnahmen- Standbohrmaschine, Schleifstein, Schweißgerät und andere große Geräte, wie auch allerlei Handmaschinen und sonstige Werkzeuge für die eigenen Projekte und Arbeiten verwenden. Standardwerkzeuge sind in „Themenkisten“ verpackt, d.h. mit einem Griff hat ein Nutzer alle gängigen Tools für z.B. Elektronikarbeiten oder Reparatur beisammen und kann sofort loslegen.
Die weiteren Werkzeuge sind ihrem jeweiligen Gebrauch nach sortiert gelagert. Auch tausende von Schrauben und Kleinteilen haben die Piraten für ihre Nutzer sortiert und sauber beschriftet verstaut. Holzplatten, Bretter, Bleche, Metallteile und Beschläge gibt es im gut sortierten Lager der Stadtpiraten. Hier kann man sich gegen Spende bedienen. Die Materialien werden über Kontakte akquiriert, manchmal hinterlassen Nutzer auch brauchbare Reste für andere Werkstatt-Nutzer.
Von 15:00 Uhr an erklärten und zeigten die Piraten allen Interessierten ihre Werkstatt und welche Arbeitsmöglichkeiten hier zu solidarischen Mitmachkosten auszuführen sind. Wer wollte konnte die Gerätschaften auch gleich ausprobieren und/oder am Schweiss-Workshop teilnehmen.
Die DIY-Szene Dresdens ist gut vernetzt und vielseitig aktiv. Know-How und Wissen, Interessen und Kompetenzen werden getauscht und immer findet sich jemand, der zu einem praktischen Problem eine noch praktischere Lösung kennt.
Auch am Besucherstrom wurde deutlich: Mit den Werk-Stadtpiraten ist ein offener Infrastrukturort wieder da, von dem unterschiedlichste Privatpersonen, Vereine, Initiativen und Gruppen profitieren werden.
Demnächst, so die Piraten, wird es auch eine Webseite zum Werkstatt-Projekt geben mit allen Informationen und Kontaktmöglichkeiten. Bis dahin: