Rückschau Vernetzungstreffen 2016
Mit voll aufgeladenen Akkus, beschwingt und inspiriert durch die anregenden Gespräche, Vorträge, Work-Sessions, AGs und Co sind die insgesamt rund siebzig TeilnehmerInnen des diesjährigen Vernetzungstreffens Offener Werkstätten wieder zurück in ihre eigenen Gefilde und Projekte gefahren. Danke Honigfabrik, Danke Hamburger OWs (insbesondere Sebastian Wendel vom Attraktor), Danke an alle, die mit den Vorbereitungen befasst waren.
Bilder (FlickR)
Drei pickepacke volle Tage...hier der geplante Ablauf und hier nun grob, was wirklich stattgefunden hat, d.h. eine Rückschau auf Themen, Präsentationen und ein Ausblick auf das, was das Offene Werkstatt - Jahr 2017 so bringen wird.
Freitag 18.11.2016 / Abend
VINN:Lab - Wildau (PDF)
Das FabLab an der Technischen Hochschule Wildau (nahe Berlin) gibt es seit 2014 und wird insbesondere von Maschinenbauern genutzt. Aber auch Fortbildung für Lehrer*innen finden dort statt, Fabbing mit und für Kinder und viele andere Dinge. Immer mittwochs steht das Lab auch jenseits der universitären Lehre für andere Menschen und deren Projekte offen.
Kontakt: grabasch@th-wildau.de; Patrick Grabasch; WEB
Institut für angewandte Heterotypie - Nürnberg (PDF)
Heterotropien sind ... „wirkliche Orte, wirksame Orte, die in die Einrichtung der Gesellschaft hineingezeichnet sind, sozusagen Gegenplatzierungen oder Widerlager, tatsächlich realisierte Utopien, in denen die wirklichen Plätze innerhalb der Kultur gleichzeitig repräsentiert, bestritten und gewendet sind, gewissermaßen Orte außerhalb aller Orte, wiewohl sie tatsächlich geortet werden können." schreibt Michel Foucault. Das Quellegebäude (leerstehend) in Nürnberg ist ein solcher Ort? Vorstellungen und Wünsche, Pläne und Potentiale der vielen Dutzend KünstlerInnen und Kreativen hat das Institut visualisiert, um spürbar zu machen, wie die Ideen und Visionen einer "Stadtentwicklung von unten" oder "Stadtzurückgewinnung" neue Lebensräume schaffen (könnten).
Kontakt: presse@i-fah.com; WEB
Offene Werkstatt (400qm) im Herzen Münchens mit Holz- und Metallbereich, Siebdruckwerkstatt, Lastenrad-Bau, Fahrrad-Teilelager, etliche weitere Maschinen und Möglichkeiten. Ein cleveres Nutzungskonzept erlaubt die Nutzung 24/7
Kontakt: info@werkbox3.de; WEB
Hebewerk - Eberswalde (PDF)
Rhizomorphe Strukturen in und um Eberswalde. Das Hebewerk ist ein Konglomerat verschiedener Projekte, die -angelehnt an das Österreiche Modell der OTELO (Offenes Technologielabor)- von der Kommune unterstützt werden. Offene Werkstatt, CoWorking, Tauschladen, Bio-Lab, SOFA (Solidarität für AsylbewerberInnen) ... und vieles mehr.
Partizipative Stadtentwicklung und (selbstgemachte) Lernorte. UrbanLab ist ein mobiler Makerspace im Container und Partner von Schulen, Bezirk, Stadt und Land, um kreative Projekte rund um eigenhändige Stadtgestaltung und niederschwellige Qualifizierung zu verwirklichen. statt kontinuierliche Werkstatt setzen die MacherInnen auf konzertierte, punktuelle und kooperative Interventionen im öffentlichen Raum.
Kontakt: chris.herrmann@fabfolk.com; WEB
Jennifer Meyer stellte das Projekt FluXtory und die dazugehörige startnext-Kampagne vor. Flux, das ist ein token, der weitergegeben wird, wenn du etwas geschenkt bekommen hast ... und wieder jemand anderem etwas gutes tust und diesen token weitergibst ... eine Giscvhte des Gebens ;)
Kontakt: Jennifer.Meyer@posteo.de; WEB
Elisa und Katja von der Kunst.Werk.Stadt-Berlin stellten ihre Offene Druckwerkstatt und ihre Arbeit mit Geflüchteten vor. Unter anderem in Koop mit dem Projekt ZUsammenKUNFT, das versteht sich als ein Modellprojekt für das gemeinschaftliche Zusammenleben von Kulturschaffenden, geflüchteten Neu-Berliner_innen sowie Alt-Berliner_innen versteht.
Kontakt: mail@kunstwerkstadt-berlin.de; WEB
Und .. tatatataaaa ... die filmische Doku des letzjährigen Vernetzungstreffens in Dresden wurde in seiner endgültigen Form präsentiert. Danke an Frido, Johannes und überhaupt:
Samstag 19.11.
Der Vormittag stand ganz im Zeichen des e.V., d.h. die jährliche Pflicht einer Hauptversammlung wurde konzentriert "durchgezogen". Inklusive Vorstandswahl und allem pipapo waren wir tatsächlich mittags fertig ;)
Am Nachmittag wurden vier Themenblöcke behandelt. Jeweils zwei parallel, sodass jede/r TeilnehmerIn mindestens zwei besuchen konnte.
CoWiki: Seit über 2 Jahren ist der VOWe.V. nun Praxispartner des forschungsverbundes COWERK. In diesem Rahmen ist Matthias Röder als Mitarbeiter des VOW dabei ein "Kochbuch von/für/mit Offenen Werkstätten" zu konzipieren und umzusetzen. Der letzte von 4 Workshops fand im Rahmen des treffens statt und der Prototyp der Plattform wurde live, direkt und in Farbe getestet. Mehr Hier
Re:Move: Robert Shaw vom Prinzessinnengarten Berlin ist mit seinem Team dabei Umverteilung verfügbarer Rest/Abfall/Ausschussmaterialien so als open franchise-Modell auszuarbeiten, dass für Offene Werkstätten möglicherweise ein Baustein für Eigenfinanzierung dadurch dazukommt. Vorgestellt wurde die grundsätzliche Idee, einige Materialien und ein konkretes Anwendungsbeispiel. Hier und insbesondere hier mehr dazu.
Fab-Chapter im VOW e.V.: Seit etlichen Jahren wird im Verbund darüber diskutiert, ob FabLabs eine eigenständige "Vertretung" brauchen. Was kann der VOW e.V. in dieser Hinsicht leisten? Was sind die spezifischen Bedürfnisse von FabLabs und ihren MacherInnen? U.a. ist im Gespräch die Lab-Software easylab gemeinschaftlich weiter zu entwickeln und Werkstätten, die darüber ihre Maschinennutzung und -abrechnung bewerkstelligen wollen, kostenfrei zur Verfügung zu stellen. Maik Jähne vom FabLab Dresden und Jan Krause vom Werkraum Augsburg (auch ein neuer Vorstand) moderierte diese Brain-Session, die im Frühjahr in Dresden und Mitte des Jahres in Berlin vertieft werden soll. HIER die Ergebnisse
Multifactory-Netzwerk/eWindow: Lorenza Salati und Jonathan Sieber stellten das eWindow und die bisherigen Meilensteine des Multifactory-Netzwerkes vor. In München entsteht ein erster lokaler Netzwerk-Cluster. Mehr Info hier und hier
Danach genoss die gesamte Crew eine phantastische, literarische Hafenrundfahrt in einer Barkasse. Hafen mal ganz anders! Organisiert und fulminant umgesetzt von der Geschichtswerkstatt Wilhelmsburg.
Sonntag 20.11.2016
Tom Hansing stellte das neue Buch der anstiftung "Die Welt reparieren - Open source und Selbermachen als postkapitalistische Praxis" vor. Eine Open-Access-Version (und natürlich eine Bestellmöglichkeit für dieses phantastische Buch) gibt es hier.
Weltweit entstehen immer mehr Initiativen des Selbermachens, in denen eine Vielfalt von Anliegen und Problemen kollektiv bearbeitet werden. In diesen – jenseits von Markt und Staat angesiedelten – kollaborativen Zusammenhängen wird ein basisdemokratisch orientiertes Verständnis von Zusammenleben und Urbanität erprobt und zugleich nach ökologisch und sozial sinnvollen Lösungen für grundlegende Formen der Versorgung mit Nahrungsmitteln, Energie sowie für alle zugängliche Technik gesucht. Dabei entstehen faszinierende neue Formen des gemeinsamen Produzierens, Reparierens und Tauschens von Dingen, die die industrielle Logik des 20. Jahrhunderts herausfordern und sogar auf den Kopf stellen. Das Buch widmet sich der visionären Kraft dieser vielversprechenden innovativen Praxis und bietet zugleich eine gesellschaftliche Einordnung der neuen »Labore« gesellschaftlicher Transformation.
... und vieles mehr!