OSCE-Days 2016
5 Tage, über 70 Orte, über 250 Menschen weltweit: Zwischen dem 09. – 13.06. begeben sich AktivistInnen, WissenschaftlerInnen, Maker und UnternehmerInnen bei den Open Source Circular Economy Days auf die gemeinsame Suche nach offenen Strukturen, Produkten und Prozessen zum Aufbau einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft – einer wirklich nachhaltigen Wirtschaftsform.
Weltweit herrscht im Moment ein lineares System vor, in dem Produkte erzeugt, gebraucht und entsorgt werden und nach immer kürzeren Lebenszeiten auf der Müllkippe landen. Oft handelt es sich dabei um schwer abbaubaren Plastikmüll, der die Deponien stetig wachsen lässt und zunehmend die Ozeane belastet. Diese scheinbar unvermeidliche Kette von Ressourcenausbeutung, -aufbereitung, -verbrauch und -entsorgung will der Ansatz der Circular Economy durch Kreisläufe ersetzen, in denen Emissionen, Nebenerzeugnisse, gebrauchte, defekte oder nicht verkaufte Produkte zu Rohstoffen für neue Produktionszyklen werden: „Jedes Ergebnis (Output) eines Prozesses wird immer zum Eingangsstoff (Input) für einen anderen.“
Die Organisatoren bezweifeln, dass einzelne, voneinander isolierte Unternehmen in der Lage sind, alleine solche rückstandsfreien Kreisläufe zu entwickeln. Dieser Kraftakt scheint nur in Kombination mit offenen Standards und transparenten Produktionsprozessen möglich. Das Ziel der Aktionstage ist daher, nachhaltige Prozesse und Strukturen in Open Source-Ansätzen zu entwickeln, Prototypen und Produktideen zu bauen und gemeinsam zu testen.
Organisiert ist das Ganze als sogenanntes Hackathon, ein Event, das der kollaborativen Entwicklung von Soft- oder Hardware gewidmet ist. Während der OSCE-Days arbeiten interdisziplinäre Teams weltweit an verschiedenen Challenges, die sich mit offenen Ideen rund um Kreislaufwirtschaft beschäftigen. Das kann eine Produktentwicklung genauso sein wie die Erstellung von Bildungsmodulen, um Kinder oder Erwachsene in das Modell der Kreislaufwirtschaft einzuführen – die Open Source Circular Economy Future Wishlist ist lang.
Es ist möglich, eigene Ideen einzureichen oder an bereits geplanten Challenges teilzunehmen. In Deutschland nehmen bislang Teams aus Hamburg und Berlin teil: Vom Verbund schon jetzt mit dabei sind Kunststoffe, die sich der Frage widmen, was das Material der Zukunft sein könnte.
Wer also Ideen hat – hier könnt ihr sie einreichen. Und wer einfach nur vorbeischauen, mitmachen, diskutieren, experimentieren oder spannenden Vorträgen lauschen will – hier findet ihr das Programm in Hamburg und Berlin (die Seite wird laufend aktualisiert, es lohnt also in den nächsten Tagen immer wieder vorbeizuschauen).