Reparieren verbindet – Matchmaking, CAD-Konstruktion in der 3D-Reparatur
Langsam neigt sich das Projekt Reparieren verbindet dem Ende zu - Zeit für erste Resümees. Aus der Vernetzungsarbeit hat sich ein schönes Angebot ergeben, das Reparatur-Begeisterte, Maker und Cad-Konstrukteure zusammenführt. Anika Paape erzählt, wie das Ganze abläuft.
Anika, was hat es mit eurem Matchmaking Angebot auf sich?
Wir haben immer wieder festgestellt, dass eines der Nadelöhre für die private 3D-Reparatur die CAD-Konstruktion ist. Über die Zeit haben sich eine Handvoll Maker und CAD-Begeisterte gefunden, die ehrenamtlich anbieten, Privatleute bei diesem Part zu unterstützen.
Und wie läuft das ab?
Auf der Website 3d-reparieren.de gibt es ein Formular, in das man den eigenen Fall eintragen kann. Wir vermitteln dann weiter an die CAD-Konstrukteur*innen. Je nach Komplexität des Falles, kann es sein, dass es nötig ist, das Teil an den/die Konstrukteur*in zu verschicken. Das war bisher tatsächlich am häufigsten der Fall, erzielt aber die besten Ergebnisse. Beratung für das passende 3D-Druckverfahren gibt’s auch dazu. Manchmal wird im lokalen Makerspace gedruckt, manchmal ist ein Dienstleister die bessere Wahl, weil die Materialauswahl größer ist.
Klingt nach viel Koordinationsarbeit…
Ja und nein. Im Moment verschicken wir tatsächlich noch relativ viele eMails. Da sind wir noch auf der Suche nach einer eleganteren Lösung. Andreas vom FabLab München hat beispielsweise gerade eine Trello Gruppe aufgesetzt, die 3D-Reparaturfälle im Raum München bearbeitet. Das ist eleganter – und erledigt den 3D-Druck dann auch gleich lokal bzw. regional.
Was für Fälle bearbeitet ihr denn so?
Da kommen wirklich sehr unterschiedliche Anfragen. Zahnräder häufen sich. Beispielsweise für ein Kassettendeck, eine Nähmaschine oder Spielzeugautos. Aber es gibt auch Clips für Deckenlampen oder Fahrradtaschen, Rollohalterungen, sogar mal einen Schnapper (Falle im Fachjargon) für ein Türschloss… Neulich haben wir auch mal eine Anfrage abgelehnt, da ging es um einen Flansch im Motorraum eines Autos. Alles, was potenziell sicherheitsrelevant sein könnte, bearbeiten wir nicht.
Wie viele Leute seid ihr gerade?
Ein wenig mehr als eine Handvoll. Das hat bisher auch gut ausgereicht. Aber in letzter Zeit kommen immer mehr Anfragen rein. Das ist zwar schön, aber für die Konstrukteur*innen soll das keine Dienstleistung sein. Die Herausforderung reale Fälle per CAD-Konstruieren zu lösen, soll weiterhin Spaß machen und im Rahmen von Ehrenamt leistbar sein. – Da heißt es natürlich je mehr, desto besser!
Wer also Lust und Zeit hat, die 3D-Reparatur voran zu bringen und Privatleute bei diesem kniffligen Part zu unterstützen, kann sich gern bei uns melden!
Bitte schreibt dazu an: anika@offene-werkstaetten.org