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Werkstatt Freiraum

14. March 2022 | bundesweit
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Werkstatt Freiraum

 

Wer sind wir?

Werkstatt Freiraum ist eine Kooperative des Verbund Offener Werkstätten e.V. und der Projektfabrik gGmbH, gefördert durch die Drosos- Stiftung. Die Drosos Stiftung unterstützt Jugendliche in ihrer Entwicklung zur Selbstständigkeit.

Ziel dieser Kooperative ist die Verstetigung von Jugendzugang an offenen Werkstätten, eine nachhaltige Finanzierung der Werkstätten und eine Stärkung des Werkstattgedankens in der Öffentlichkeit.

Die Projektfabrik gGmbH ist ein zertifizierter Bildungsträger, der seit 16 Jahren Bildungsprojekte für Arbeitslose mit künstlerischen Mitteln zur Stärkung der Persönlichkeit durchführt.

 

Unsere Vision für eine neue Bildung

1. Die Offenen Werkstätten sind jetzt schon Orte, an denen ein „vierter“ Bildungsweg für jeden offensteht. Der 4. Bildungsweg schafft die Grundlagen für Persönlichkeitsentwicklung durch Handwerk und Kunst. Beide bilden die Grundlage für eine Entwicklung zur Freiheit, Verantwortung und Selbstwirksamkeit (zur Erklärung: 1. Bildungsweg: normale Bildungsabschlüsse, 2. Bildungsweg: nachgeholte Abschlüsse, 3. Bildungsweg: Erwachsenenbildung- berufsqualifizierend).

Die strukturelle Offenheit der Offenen Werkstätten schafft damit den Freiraum, der in unserer hochformativen Gesellschaft so notwendig ist.

Wir wollen mit den Nutzenden, Initiatoren und Machern der Offenen Werkstätten an einem Impuls arbeiten, der jedem Menschen, besonders aber der Jugend, verstärkt Perspektiven eröffnen kann.

Im Konkreten wollen wir ein Bildungskonzept entwickeln, indem Handwerk und Kunst unter einem Dach wirken. Nach unserer Vision könnte daraus der Impuls entstehen, die Grundlage der Persönlichkeitsbildung jedem Menschen, besonders der Jugend im Übergang Schule- Beruf, zu ermöglichen. Diese Grundlage besteht in der basalen Erfahrung der Gestaltung als Selbstschaffender und Selbstdenker.

 

2. Euer Beitrag und was habt ihr davon?

Um diese Vision umzusetzen wollen wir in einem ersten Schritt ein Projekt entwickeln, das auf Offene Werkstätten zugeschnitten ist.

Wir wollen dieses Projekt nicht auf dem Reißbrett entwickeln, sondern in der Praxis, also mit Euch.

Wir suchen Werkstätten, die interessiert sind, selbst solche Projekte durchzuführen oder die Idee einer Verbindung von Kunst und Handwerk für ihre eigene Entwicklung oder die Entwicklung der Gesellschaft spannend finden. Die Projekte sind hinsichtlich Personal- und Sachkosten vollfinanziert und können als einmalige oder auch regelmäßig durchgeführte Projekte zu einem Baustein der Finanzierung und Verstetigung eurer Offenen Werkstatt und Jugendarbeit und vielleicht noch mehr werden.

 Der Aufwand sollte überschaubar sein, und die Größe des Einsatzes liegt in der Planungsphase rein in Eurem Ermessen. Das Engagement kann sich also von Tipps über Ideen bis zur partnerschaftlichen Konzeption erstrecken.

 

3. Was bringen wir mit?

Die Projektfabrik führt bundesweit seit 16 Jahren Projekte durch, in denen mit Kunst (Schwerpunkt Schauspiel) Persönlichkeitsentwicklung im Zentrum steht. Die Projekte sind gekennzeichnet von einem hohen Anteil Kunst und fördern intensiv die freie Entwicklung des Einzelnen.

Primär in diesen Projekten ist ein Erleben und eine Entfaltung der eigenen Fähigkeiten und damit ein Ergreifen des eigenen Wertes in der Lebensperspektive.

Die Projektfabrik ist zertifizierter Bildungsträger, vielfach ausgezeichnet und führt außer Bildungsmaßnahmen vielfältige Projekte im Rahmen der Persönlichkeitsentwicklung überregional und mit europäischen Partnern durch.

Durch den Kontakt mit dem VOW entstand die Idee, das bestehende Format durch Handwerk zu ergänzen und an die Gegebenheiten der Offenen Werkstätten anzupassen. Wir gehen dabei davon aus, dass Handwerk und Kunst in der individuellen Entwicklung zur Freiheit und Selbstbestimmung das Fundament jeglicher Bildung sind. Sie sprechen den ganzen Menschen an, schaffen Wirklichkeitsbezug bei voller Einbindung der eigenen Neigung und fördern als begreifende Tätigkeit auch die wertvollsten Anteile der intellektuellen Entwicklung.

 

4. Mögliche Ideen für erste Schritte

Eine mögliche Idee und erster Schritt, sozusagen modellhaft, ist die Konzeption bzw. Weiterentwicklung eines Formats für Menschen, besonders Jugendliche, die beim Jobcenter im Bezug sind. Das hat folgende Gründe:

  • Die Menschen im Harz4- Bezug gehören zu den Verlierern des Systems und die Gesellschaft steht rat- und tatlos vor fast 5 % der arbeitenden Bevölkerung.
  • Die Maßnahmen des Jobcenters sind vollfinanziert und können damit beim Aufbau einer stabilen Infrastruktur beitragen.
  • Die Projektfabrik ist als Maßnahmen- und Bildungsträger zertifiziert, erfahren und verfügt über ein bundesweites Netzwerk zu Jobcentern. Sie kann dadurch mit jeder Werkstatt eine Kooperation eingehen, ohne dass eine eigene Zertifizierung notwendig ist.

Die bestehenden Maßnahmen haben eine Laufzeit von etwa 10 Monaten und laufen ganztägig ca. 9- 15 Uhr. Die volle Raumbesetzung besteht über etwa 6 Monate, danach findet eine Praktikumszeit mit einer Belegung von 1 Tag/ Woche statt. Angeleitet werden die Projekte von zwei Personen, einem Theaterpädagogen (Künstler) und einem Sozialpädagogen.

 

5. Das neue Format

Denkbar sind nun nach unseren Vorstellungen Projektformen, in denen Handwerk und Kunst zusammenwirken, sich gegenseitig ergänzen und stärken.

Das kann im unmittelbaren Bezug geschehen, wie zum Beispiel im Bühnenbau, Kulissen, Technik, Kostüme für eine Theater- Inszenierung, oder in einem abgestimmten Nebeneinander von Handwerk und Kunst, die zum Beispiel über ein leitendes Thema verbunden sind. Der Kunstbegriff wird hier als offener formbarer Begriff gesehen der die Integration bspw. von Holz-, Metall-, Näh- und Elektronikwerkstätten sowie vielen weiteren Themen und Ideen vorsieht.

 

Soweit unsere Skizze. Wir freuen uns darauf, mit Euch in die Bewegung zu kommen!

 

Mit herzlichen Grüßen,

Christoff Gäbler, Ulrike Gatz, Franziska Wagner, Beata Nagy und Hans-Ulrich Ender                   

 

Interesse? Dann meldet euch bei uns:

Christoff Gäbler: christoff@offene-werkstaetten.org, Mobil: +49 157 / 71421506

Hans-Ulrich Ender: hansulrich.ender@googlemail.com