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Weiterbildung für Anleitende

06. September 2024 | von anstiftung
Neues

SEMINARPROGRAMM 2024
 

Es ist soweit: Die Arbeit am Weiterbildungsprogramm hat weitere Früchte getragen und für drei wichtige Säulen gelingender Werkstatt-Arbeit können dieses Jahr erstmalig Seminare angeboten werden. Darin werden fachliches Know-How, anwendungsorientierte Methoden, persönliche Erfahrung und Praxis in Verbindung von Hand- Herz- und Kopfarbeit in Gemeinschaft verknüpft. Gefördert wird das Seminarprogramm von der anstiftung. Für die ersten beiden Module ist die Anmeldung ab sofort freigeschaltet!

 

Wie können wir in unseren Werkstätten eigentlich den Anspruch von Offenheit und Niederschwelligkeit verwirklichen? Wie können wir das schaffen, ohne wichtige Aspekte von Arbeitssicherheit und Verantwortung im Hinblick auf Nutzende, Organisierende und andere Akteur*innen zu vernachlässigen? Mit diesen (und anderen) Fragen beschäftigen wir uns im vielarmigen Projekt seit 2019.

Auf fundamentale Fragen der Werkstatt-Organisation und -Arbeit haben wir Antworten gefunden und Schulungsinhalte erarbeitet: Wir wollen anleitende Personen aus Offenen Werkstätten stärken und fortbilden, sodass sie noch sicherer und sensibel-souveräner ihre tolle Befähigungs- und Onboarding-Arbeit in den lokalen Projekten leisten können.

Jedes Seminar wird von Praxismaterialien begleitet, die Du mit nach Hause nehmen kannst (Handout) und eine Teilnahmebestätigung wird es auch geben.

Mit den Seminaren 2024 soll außerdem bereits der Grundstein für eine Verstetigung als „train-the-trainer“- Programm gelegt werden. Wir sind davon überzeugt, dass Aktive aus offenen Werkstätten, die besten Lehrer*innen für andere aktive Werkstatt-Macher*innen sind.

 

Welche Zielgruppe wollt ihr ansprechen?
Das Angebot richtet sich an Menschen, die in Offenen Werkstätten Einführungskurse in Maschinennutzung geben, als Leiter*innen oder Organisator*innen aktiv sind und/oder andere Kurse und Workshops geben. Akteur*innen, die fachliche Kompetenz vermitteln wollen (oder müssen) und an denen einfach niemand vorbeikommt, wer in der lokalen Werkstatt aktiv werden will. Macher*innen wollen wir fortbilden und stärken, die andere in die materielle wie soziale Infrastruktur vor Ort einführen und Newbies zu eigenverantwortlichem Selbermachen befähigen und glauben, dass sie da noch was lernen können 😉

Warum muss ich mich „bewerben“?
Die Anzahl der Plätze ist stark limitiert und außerdem finanziert die anstiftung den Programmauftakt 2024. Für Teilnehmende werden u.a. die Kosten für Fahrt und Unterbringung übernommen. Wir wollen daher wissen, warum Du Dich für das Thema interessierst und was Dich zur Teilnahme motiviert, damit wir den Leuten den Vorzug geben können, deren Interesse „echt und stark“ ist. Im Speziellen solchen, die sich vorstellen können über das Engagement im eigenen Projekt hinaus zu wirken und ggf. selbst als Referent*in Teil der train-the-trainer-Idee zu werden 2025+

Muss ich bereits berufliche Erfahrung mitbringen?
Es ist nicht erforderlich, dass Du in Deinem Erwerbsleben einer verwandten Tätigkeit aus dem Lehrbereich nachgehst, oder über berufliche Qualifizierungsnachweise aus dem Handwerk verfügst. Entscheidend ist, dass Du im Werkstattprojekt eine wesentliche Funktion innehast, die mit dem Onboarding neuer Nutzender zu tun hat.

Warum kann ich mich nicht gleich für alle drei Module bewerben?
In diesem Jahr wollen wir so vielen Leuten, wie möglich die Teilnahme ermöglichen. Wir versprechen uns davon, dass dann um so eher in den Folgejahren ein Netzwerk von Referent*innen entstehen kann.

Verpflichte ich mich durch die Teilnahme zu irgendwas?
Nein, Du unterschreibst keinen Vertrag oder so. Ob und wie Du Gelerntes in Deiner Werkstatt in Anwendung bringst, bleibt völlig Dir überlassen. Wir gehen davon aus, dass das ein längerer Praxisprozess ist. Wir wollen Dich dabei untersütztend auch nach dem Seminar begleiten, wenn Du möchtest.Wir hoffen, dass Deine Teilnahme ein Zeichen für tiefergehendes Interesse an Theorie und Praxis befähigender Einweisung in Offene Werkstätten ist. Ob und in welcher Form Du Dich 2025 beteiligen wirst, wird mit einer Zulassung zur Teilnahme nicht verpflichtend festgeschrieben.

 


Modul: Anleitung und Einweisung

How to Einweisung - Maschineneinweisungen in Offenen Werkstätten strukturieren und durchführen

Wie strukturiert man Werkstatt- und Maschineneinweisungen? Was sind essenzielle Sicherheitsaspekte dabei? Welche Pflichten habe ich als einweisende Person? Und wie zum Teufel schaffe ich es, nachhaltig Wissen und Fähigkeiten zu vermitteln?
Am ersten Tag geht es um die soziale Kunst der gegenseitigen Befähigung in Theorie und Praxis. Am zweiten Tag erfahrt ihr am Beispiel der Tisch- und Formatkreissäge eine Muster-Grundeinweisung, deren Struktur und Grundprinzipien auf (fast) alle anderen Maschinen übertragbar sind.

Referent*innen:

Jennifer Leis ist eine der treibenden Kräfte hinter dem Habitat, einem der größten ehrenamtlich betriebenen Makerspaces im deutschsprachigen Raum. Mit ihrer Ausbildung als Schreinerin und Produktdesignerin bringt sie handwerkliches Know-how und gestalterische Fähigkeiten mit. Ihr Fokus liegt auf Einbindung von unterschiedliche Interessengruppen in transformative Prozesse, die innerhalb der Organisation integriert sind.

Johannes May arbeitet bei Tinkertank und leitet dort offene Kreativprozesse an und schult Zukunftsfähigkeit für Individuen und Organisationen.In einem früheren Leben war er Schauspieler und freier Seminarleiter für verschiedene Unternehmen in den Feldern Kommunikation und persönliche Wirkung. Für den Verbund Offener Werkstätten hat er das Weiterbildungsprogramm entwickelt und die Module inhaltlich konzipiert und ist außerdem Experte für Arbeitssicherheit.

Teilnehmende

 

 


Modul: Kommunikation und Wirkung

Gekommen um zu Bleiben - Willkommenheitskultur und Organisationsentwicklung für (An-)leitende und Betreibende Offener Werkstätten

 

Zeit: Freitag 12.Juli bis Sonntag 14.Juli
Ort: tinkertank, Karlstraße 12, 71638 Ludwigsburg
Max. Teilnehmendenzahl: 12 (readme)

Wir wollen, dass ihr (wieder-) kommt!
Das ist der Wunsch der Offenen Werkstätten. Und auf struktureller Ebene gibt es viele Ansatzpunkte, die Eintrittsschwelle so niedrig wie möglich zu gestalten. Soziale und kommunikative Ansatzpunkte eröffnet dieses Weiterbildungsmodul. Wie können Werkstattbetreibende und Mitmacher*innen andere Menschen so willkommen heißen, dass sie Lust haben wieder zu kommen? Wie sieht Team-Führung aus, sodass wir uns alle gesehen und eingebracht fühlen? Kommunikations-, Feedback-, und Umgangskultur in Offenen Werkstätten, sowie fundamentale Bausteine gelingender Organisationsentwicklung auf Augenhöhe werden thematisiert und reflektiert.

 

Referent*innen:

Jennifer Leis ist eine der treibenden Kräfte hinter dem Habitat, einem der größten ehrenamtlich betriebenen Makerspaces im deutschsprachigen Raum. Mit ihrer Ausbildung als Schreinerin und Produktdesignerin bringt sie handwerkliches Know-how und gestalterische Fähigkeiten mit. Ihr Fokus liegt auf Einbindung von unterschiedliche Interessengruppen in transformative Prozesse, die innerhalb der Organisation integriert sind.

Johannes May arbeitet bei Tinkertank und leitet dort offene Kreativprozesse an und schult Zukunftsfähigkeit für Individuen und Organisationen.In einem früheren Leben war er Schauspieler und freier Seminarleiter für verschiedene Unternehmen in den Feldern Kommunikation und persönliche Wirkung. Für den Verbund Offener Werkstätten hat er das Weiterbildungsprogramm entwickelt und die Module inhaltlich konzipiert und ist außerdem Experte für Arbeitssicherheit.

 


Modul ArbeitsSicherheit

Zeit: Freitag 08.11. bis 10.11.2024
Ort: Hobbyhimmel, Siemensstraße 140, 70469 Stuttgart-Feuerbach
Max. Teilnehmendenzahl: 12 (readme)

In Offenen Werkstätten, Makerspaces, FabLabs herrscht mitunter Unsicherheit in Bezug auf Arbeitssicherheit. Welche Regeln und Standards gelten? Was muss ich wo an die Wand hängen? Und wenn der Mensch im Pullunder und dem Klemmbrett kommt, macht der uns dann die Werkstatt zu? Komme ich womöglich in den Knast? Ich komme in den Knast, aaaaaaaah!!!!!
So oder so ungefähr läuft das in unseren Köpfen ab. Dass diese Angstszenarien aber nichts mit der Realität zu tun haben und in den meisten Offenen Werkstätten gar keine „Arbeit“ verrichtet wird und wie man doch ArbeitsSicherheit herstellt, darum geht es in diesem Weiterbildungsmodul.

Ziel ist es, Menschen von Orten des Selbermachens dazu zu befähigen, Werkstätten bei der Einrichtung von Arbeitssicherheit und der Lösung von individuellen, ortsspezifischen Herausforderungen zu unterstützen. Wir wollen somit Regio-Helfer:innen qualifizieren und die Weiterbildung ist der Start für eine lebendige Expertise zum Thema Arbeitssicherheit an Orten des Selbermachens.Bei der Auswahl der Teilnehmenden werden wir in daher einerseits darauf achten, dass diese einigermaßen gut auf Deutschland verteilt sind und Bewerber*innen sollten bereit sein Ansprechpartner*innen zu sein und Werkstätten zu unterstützen und zu beraten.

Referent*innen:

Micha Bossmann hat als gelernter Maschinenschlosser -mit anschließendem Studium zum Maschinenbauingenieur- viele Jahre in der Veranstaltungsbranche im Bereich Theatertechnik, als Bühnenmeister und später als Technischer Leiter gearbeitet. Sein Faible zum Arbeitsschutz kam durch die obligatorische Verantwortung des Brandschutzes und die spezielle Art der Arbeitssicherheit auf, neben, über und unter der Bühne. Als Fachkraft für Arbeitssicherheit (kurz FASI oder Sifa) baute er den Arbeitsschutz weiter aus. Nach vielen Jahren entschied er sich aus privaten Gründen seine Qualifikation weiter auszubauen und landete an der Universität.

Martin Langlinderer treibt seit Ende 2013 das Thema der Offene Werkstätten um, weshalb er selbst in 2015 den HOBBYHIMMEL, Stuttgarts erste Offene Werkstatt, gründete und aktuell den Aufbau einer Offenen Werkstatt in seiner Heimatstadt Böblingen beratend begleitet. Ein wichtiges Anliegen war ihm immer den Aufbau und Betrieb Offener Werkstätten für alle möglichst effizient und einfach zu gestalten um die Verbreitung Offener Werkstätten zu beschleunigen. Aus seinem beruflichen Alltag als Wirtschaftsingenieur versuchte er Ansätze wie "best practice sharing“ oder andere Maßnahmen zu Steigerung der Synergieeffizienz zu integrieren. Das Thema Arbeitsschutz entstand aus dem Engagement beim Projekt CoWiki und der Erstellung des Leitfaden für die Formatkreissägen wobei er nahtlos beim übergordneten Thema der allgemeinen Arbeitssicherheit in OWs landete.